Sinnerleben als stärkste Ressource für Unternehmen

Mit hoher Wahrscheinlichkeit beinhaltete auch Ihre letzte Stellenanzeige folgende Anforderung an potentielle Bewerber „Sie verfügen über ein hohes Maß an Engagement.“
Das ist nachvollziehbar, denn laut dem deutschen Gallup Engagement Index 2010 wird der volkswirtschaftliche Schaden aufgrund von fehlender emotionaler Mitarbeiterbindung und innerer Kündigung auf über 120 Milliarden Euro geschätzt. Kein Unternehmen möchte sich unter diese Statistik fallen sehen.

Auch als potentieller Mitarbeiter streben wir in der Regel eine sinnstiftende und motivierende Berufstätigkeit an und wählen immer genauer auch unseren zukünftigen Arbeitgeber aus. Der psychologische Schaden, einer Arbeit nachzugehen, für die wir innerlich schon längst die Kündigung auf den Tisch gelegt haben, kann immens sein. Eine klare ‚Loose-Loose-Situation‘!

Arbeitsengagement und Sinnerleben sind somit wichtige Voraussetzungen für eine langfristig produktive und gesunde Mensch-Unternehmens-Beziehung. Das Ziel sollte hier stets eine ‚Win-Win-Situation‘ sein!

Arbeitsengagement und Sinnerleben für eine ‚Win-Win-Situation‘

Mittlerweile ist gut erforscht, dass der affektiv-motivationale Zustand des Arbeitsengagements eng an die kognitive Bewertung der Tätigkeit geknüpft ist. Das bedeutet, unsere Stimmung und Motivation werden maßgeblich durch unser Erleben von Sinn bei der Arbeit beeinflusst.

Bezogen auf das Anforderungsprofil an neue Mitarbeiter verdeutlicht diese Erkenntnis Folgendes: Engagement wird nicht in die neue Position mitgebracht, sondern während der Arbeit entwickelt und erlebt!

Die Stimmung und Motivation eines Menschen können extrinsisch oder intrinsisch beeinflusst werden, jedoch stehen sie nie zusammenhangslos dar, sondern benötigen einen Kontext. Unterschiedlichste Aspekte unserer Arbeit können in uns Sinnerleben stiften und damit unser Engagement, unsere Zufriedenheit und Gesundheit fördern. Auch Sinnerleben steht immer in Beziehung zu einer aktuellen Situation und entsteht demnach aus der Bedeutung, die ein Mensch einer bestimmten Situation, Tätigkeit oder Erfahrung zuschreibt und ob er diese als sinnvoll bewertet.

Auch als potentieller Mitarbeiter streben wir in der Regel eine sinnstiftende und motivierende Berufstätigkeit an und wählen immer genauer auch unseren zukünftigen Arbeitgeber aus. Der psychologische Schaden, einer Arbeit nachzugehen, für die wir innerlich schon längst die Kündigung auf den Tisch gelegt haben, kann immens sein. Eine klare ‚Loose-Loose-Situation‘!

Arbeitsengagement und Sinnerleben sind somit wichtige Voraussetzungen für eine langfristig produktive und gesunde Mensch-Unternehmens-Beziehung. Das Ziel sollte hier stets eine ‚Win-Win-Situation‘ sein!

Arbeitnehmer mit ausgeprägter Sinnwahrnehmung sind
• deutlich motivierter,
• spürbar engagierter,
• leistungsfähiger und
• erfolgreicher in ihrem Job.

Außerdem sind sie gewissenhafter gegenüber ihrem Arbeitgeber und engagieren sich stärker als andere über die eigenen Aufgaben hinaus für die Organisation. Sie zeigen zudem
• weniger arbeitsbezogenen Stress,
• ein geringeres Maß an Burn-out-Symptomen.
• weniger Bereitschaft, den aktuellen Arbeitgeber zu verlassen.

Aber auch Arbeitnehmer profitieren, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Aufgaben sinnvoll sind. Sie erleben deutlich mehr Arbeitszufriedenheit, bessere Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten sowie mehr Lebenszufriedenheit und übergreifendes Sinnempfinden.

Sinn und Engagement für Leistungsfähigkeit und Gesundheit

Für Unternehmen besonders bedeutsam ist das Arbeitsengagement, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter. Mit ihnen steht und fällt der Unternehmenserfolg. Nicht umsonst, wünschen sich Unternehmen besonders motivierte Mitarbeiter und leistungsfähige Teams, die auch langfristig durch ihre Arbeit einen Mehrwert für die gesamte Organisation beitragen.

Wie weiter oben beschrieben fördert Sinnerleben in der Tätigkeit das Arbeitsengagement der Mitarbeiter. Weiterhin lässt sich belegen, dass ebenfalls Arbeitsengagement und Leistung zusammenhängen. Ein hohes Arbeitsengagement beeinflusst die Leistung positiv durch

  • das Erleben von positiven Emotionen
  • den Zusammenhang mit Gesundheit und kann als Schutzfaktor gegen Burnout mitbetrachtet werden
  • Übertragung von Engagement auf weitere Team-Mitglieder und einer höheren Teamleistung
  • die steigende Fähigkeit der Mitarbeiter, immer wieder personale und arbeitsbezogene Ressourcen zu mobilisieren

Sie möchten leistungsfähige Mitarbeiter? Dann sollten Sie Sinnerleben und Arbeitsengagement fördern!

Sie wünschen sich engagierte Mitarbeiter, die jenseits bloßem Dienst nach Vorschrift in ihrer Arbeit aufgehen und ihr vollständiges Potential an Kompetenzen und Energie einbringen und in ihren Aufgaben umsetzen? Arbeitsbezogenes Engagement ist jedoch eine Ressource, die nach dem Job Demands-Resources-Model von Bakker & Demerouti (2007) zum einen durch 1. personale Faktoren und zum anderen maßgeblich durch 2. organisationale und 3. aufgabenbezogene Faktoren beeinflusst wird.

  • Personale Faktoren beschreiben die Passung und Vereinbarkeit der eigenen Person mit den beruflichen Rollen hinsichtlich persönlicher Kompetenzen, Interessen und Werte sowie der eigenen Persönlichkeitsstruktur.
  • Organisationale und aufgabenbezogene Faktoren beschreiben die Arbeitsbedingungen, die dem Mitarbeiter bei der Erledigung seiner Aufgaben umgeben (z.B. Handlungsspielraum, Aufgabenvielfalt, soziale Unterstützung am Arbeitsplatz, Feedback, positives Organisationsklima).

An dieser Stelle sollte klar werden, dass Unternehmen sich motivierte und engagierte Mitarbeiter wünschen können und trotzdem selbst einen großen Beitrag zur Förderung von Arbeitsengagement leisten können und sollten.

Sie möchten leistungsfähige Mitarbeiter? Dann sollten Sie Sinnerleben und Arbeitsengagement fördern!

Sinn im Beruf ist eine hoch subjektive Erfahrung und kann nicht von außen gegeben werden. Dennoch gibt es Möglichkeiten, als Arbeitgeber positiven Einfluss zu nehmen und darüber hinaus den Mitarbeiter bei der Förderung seines eigenen Sinnerlebens und Arbeitsengagements zu fördern.

  • Legen Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern den wahrgenommenen Nutzen und Mehrwert, den die eigene Tätigkeit und die übergeordnete Aufgabe des Unternehmens hat, offen. Zum Beispiel in einem Team-Workshop.
  • Geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich mit ihrem persönlichen Verfolgen beruflicher (vor allem intrinsischer) Ziele und Werte auseinanderzusetzen. Der Arbeitsplatz wird eher als Sinnquelle erlebt, wenn sich der Mitarbeiter mit der eigenen Identität, persönlichen Zielen und Entwicklungsmöglichkeiten wiederfindet. Zum Beispiel in einem persönlichen Coaching.
  • Fördern Sie die Identifikation der Mitarbeiter mit den Zielen, Werten und Strategien des Unternehmens. Idealerweise haben die Mitarbeiter einen Anteil an der Gestaltung und Entwicklung dieser. Zum Beispiel in einem Team-Workshop.
  • Fördern Sie die Übernahme von Verantwortung und Beteiligung jedes einzelnen Mitarbeiters im Unternehmen. Durch Wertschätzung und einer relevanten Position im Unternehmen entsteht ein stärkeres Gefühl von Eingebundenheit und Bindung. Zum Beispiel durch regelmäßige Mitarbeitergespräche.

Neben den genannten Hinweisen, sind es auch die kleinen Dinge im Arbeitsalltag, die zuträglich für Sinn und Engagement sind. Ein vertrauensvolles Arbeitsklima, das durch respektvolle Beziehungen, partizipativer Zusammenarbeit, Offenheit für Vielfalt und Kritik sowie gegenseitiger Unterstützung geprägt ist, sollte den besten Nährboden für eine starke Unternehmenskultur und langfristiger Mitarbeiterbindung bieten.

Wenn Sie und Ihr Team Sinnerleben, Arbeitsengagement und Team-Performance fördern möchten, melden Sie sich gern für ein kostenfreies Erstgespräch.

Als Wirtschaftspsychologin und LINC Senior Coach arbeite ich persönlichkeitsorientiert, wissenschaftlich fundiert und umgesetzt nach neuesten psychologischen Standards.

Weitere Informationen über das ‚Persönlichkeitsorientierte Team-Training‘ sowie das ‚Persönlichkeitsorientierte Führungskräftetraining‘ finden Sie hier auf meiner Webseite.

 

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Im Sinne der Gleichbehandlung werden immer alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen. Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung.

 

Quellen:

– Pollet, E. (2011). Sinnerfüllung im Beruf. Über den Zusammenhang von Persönlichkeitsmerkmalen, Sinnerfüllung, Arbeitsengagement und Wohlbefinden. [PDF]. https://www.sinnforschung.org/wp-content/uploads/2013/06/Diplomarbeit_E_Pollet.pdf

– Rose, N. (2020). Führen mit Sinn. Haufe Verlag.

– Goldschmitt, M. & Schmeink, C. (2020). Sinn am Arbeitsplatz: Eine Interventionsstudie zum Sinnerleben im Berufskontext. [PDF]. https://www.researchgate.net/publication/350193201_Sinn_am_Arbeitsplatz_Eine_Interventionsstudie_zum_Sinnerleben_im_Berufskontext

– Höge, T. & Schnell, T. (2012). Kein Arbeitsengagement ohne Sinnerfüllung. [PDF]. https://tinyurl.com/yc7rmsva

 

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